Mediation – Eine Methode zur Konfliktlösung
Einführung
Mediation hat bis auf die fast identische Schreibweise nichts mit Meditation zu tun. Mediation ist eine Methode, die helfen soll einen Konflikt zu bewältigen. Konflikte können viele Gesichter, Ursachen und Hintergründe haben.
In der Familie können Konflikte auftreten. So kann es sein, dass Eltern mit ihren Kindern nicht zurecht kommen können.
Eine Beziehung wird mit Konflikten belastet, so dass eine Scheidung droht.
Konflikte auf der Arbeit mit Kolleginnen und Kollegen überschatten die Produktivität und Leistungsfähigkeit. Zudem treten verstärkt krankheitsbedingte Ausfälle auf.
Auch Kompetenzüberschreitungen von Mitarbeitern untereinander kann zu Konflikten und Verstimmungen im Team eines Arbeitskollegiums führen.
Grenzen
Jede Methode hat ihre Grenzen. So auch diese. Sie ist auf die Freiwilligkeit der Beteiligten angewiesen. Ist diese vielleicht zu Beginn noch gegeben, kann es auch vorkommen, dass sich diese während des Prozesses ändert. Aber nur weil das passieren kann, bedeutet es nicht, dass man es nicht probieren sollte. Eine weitere Grenze liegt in der geforderten Allparteilichkeit des Mediators. Ein guter Mediator wird immer versuchen auf allen Seiten zu stehen und jeder Seite gleichmäßig Gewicht zu verschaffen. Manchmal kann es aber vorkommen, dass es dem Mediator nicht mehr gelingt. Dann sollte man den Mediator wechseln.
Und eine weitere Grenze liegt in der Art und Beschaffenheit der Konflikte selbst. Nicht jeder Konflikt eignet sich, um mit Mediation gelöst zu werden. Das erkennt man manchmal erst nach der Mediation.
Und eine Mediation ist kein Garant, dass eine für alle Beteiligten zufriedenstellende Lösung gefunden wird.
Stärken und Chancen
Eine große Chance der Methode ist, dass ein Verständnis für die Hintergründe und füreinander sich neu entwickeln kann. Der Blick für mögliche Lösungen weitet sich innerhalb des Prozesses gelungener Mediation.
Eine Stärke der Methode liegt in ihrer Nachhaltigkeit. Wird mit Hilfe der Mediation eine Lösung gefunden, an die man meist vorher so nicht gedacht hat, trägt sie länger. Die psychische Befindlichkeit verbessert sich. Die Lebensqualität steigt wieder. Alle Beteiligten haben an der Lösung mitgearbeitet und alle haben die Wirksamkeit der gefundenen Lösung mit ihrer Unterschrift bestätigt.
Mediation – Prozess in 5 Phasen
Die Mediation lässt sich in fünf Phasen gliedern. Es gibt mehrere theoretische Möglichkeiten, den Prozess in fünf Phasen aufzuteilen. Ich stelle nur eine vor, um sie nicht unnötig zu verwirren. Die fünf Phasen lauten:
- Phase 1: Einleitung
- Phase 2: Sichtweisen der Konfliktparteien
- Phase 3: Konflikterhellung
- Phase 4: Problemlösung
- Phase 5: Übereinkunft
Phase 1: Einleitung
In der ersten Phase lernen Mediator und alle Beteiligten sich kennen. Der Mediator erklärt den Prozess und verdeutlicht seine Arbeitsgrundlagen. Diese Arbeitsgrundlagen sind unter anderem Regeln, an die man sich selbst verpflichtend hält, um dem Prozess die Chance des Gelingens zu ermöglichen. Ferner wird geklärt, wie viele am Konflikt beteiligt sind, ob zuvor Einzelgespräche gewünscht und geführt werden müssen.
Phase 2: Sichtweisen der Konfliktparteien
In der zweiten Phase geht es um das Vortragen des Konfliktes. Jeder Beteiligte kann aus seiner Perspektive mit der notwendigen Zeit seine Sicht der Dinge darstellen. Dabei werden die genannten Themen, die der Mediator heraushört oder ausdrücklich von den Beteiligten betont werden, schriftlich festgehalten, damit keines der Themen in Vergessenheit gerät.
Phase 3: Konflikterhellung
Diese Phase steht nicht umsonst in der Mitte des hier skizzierten Prozesses. Es geht darum, das, was hinter dem Konflikt steht, zu entdecken und auszusprechen. Das können verletzte Werte, unbeachtete Gefühle oder übertretene Lebensregeln sein. Die Vielfalt menschlichen Lebens zeugt auch hier von zahlreichen Hintergründen. Neben dem Aussprechen und Benennen dieser Hintergründe geht es auch um das Wachsen des gegenseitigen Verständnisses. Wenn es gelingt, dass man einander verstehen kann, ist eine gemeinsame Lösung nicht mehr weit.
Phase 4: Problemlösung
In der vorletzten Phase werden Lösungsvorschläge aller Art gesammelt. Auch unmögliche! Denn die Ablehnung der unmöglichen Vorschläge verdeutlichen die Suche nach der einen gemeinsam getragenen Lösung. Ein gern genommenes Stichwort, um diese Phase zu beschreiben, ist der Begriff WinWin. Eine WinWin-Situation ist mehr als nur ein bloßer Kompromiss. Alle Seiten sollen gewinnen. Und indem in die gemeinsam gefundene Lösung, Inhalte eingarbeitet werden, die beiden Seiten wichtig sind, kann auch eine WinWin-Situation geschaffen werden.
Auf die Beste aller möglichen gefundenen Lösungen einigt man sich.
Phase 5: Übereinkunft
Diese Beste aller möglichen Lösungen wird durch die Unterschrift der Beteiligten als angenommen besiegelt. Zudem wird sich abgesprochen, was passieren soll, wenn sich einer nicht daran hält. Nach einer angemessenen Frist kommt es zu einem Überprüfungsgespräch. Dieses kann auch telefonisch erfolgen.
Ort und Zeit
Eine Mediation findet meist an einem neutralen Ort statt. Das kann das Büro des Mediators sein. Es kann aber auch ein extra dafür angemieteter Raum sein. Je nach Anzahl der Beteiligten kann ein extra angemieteter Raum oder zur Verfügung gestellter Raum sinnvoll sein.
Kosten
Die Kosten hängen von mehreren Dingen ab. So hängen diese von der Art des Konfliktes, von der Menge der Beteiligten und von den notwendigen Rahmenbedingungen (z.B. ein großer Raum) ab.
Je nach Art des Konfliktes kann es von Vorteil sein, wenn es nicht nur einen Mediator gibt, sondern ein Team. Auch das beeinflusst die Kosten.
Dies wird in einem ersten Gespräch zuvor abgeklärt.
Auf der Überblicksseite meiner Dienstleistungen finden Sie einen ersten Anhaltspunkt. So kosten 90 Minuten Mediation für zwei Personen 80 €.
Bei weiteren Fragen können Sie sich gerne an mich wenden.
Vielen Dank für s Lesen und/oder für s Hören.